Am Samstag, den 20. Juli, trafen sich 19 aktive sowie einige passive Räuber und der Vorsitzende des Freundeskreises, Helmut Steickmann, gut gelaunt am Theater in Gummersbach. Dort erwartete uns ein Bus, der uns für 2 Tage, in das „schöne Münsterland“ fahren sollte. Um 8 Uhr ging es los und der Wettergott hatte es an diesem Tag gut mit uns gemeint, denn es wurden 30 Grad erwartet. Unterwegs, kurz vor Münster, wurde am Bus ein rustikales Frühstück eingenommen, welches unser Geschäftsführer Hans-Herbert Kraus, hervorragend organisiert hatte. Es gab warme Fleischwurst und dazu frische Brötchen und leckeren Kaffee.
Danach ging es weiter in die 1170 gegründete Universitätsstadt Münster. Die Universität wurde vor 230 Jahren gegründet. Derzeit studieren um die 50.000 Studenten in der Stadt. Nach der Ankunft im Hotel Münnich wurden die Zimmer bezogen, und dann starteten wir zu „Piesers Gasthaus“ in Westbevern. Dieses Münsterländer Gasthaus besteht seit 1589 und ist berühmt für sein selbst gebrautes Bier. Um 13 Uhr begann dann das gemeinsame „Bossel Turnier“, immer die Straße oder den Weg entlang. Es spielten die Bässe gegen die Tenöre.
Der Führer des Bossel Turniers kam mit einem Bollerwagen, der voll mit kalten Getränken, den beiden unterschiedlich farbigen Kugeln und einer Art Kescher geladen war. Mit dem Kescher holte er nach jedem Wurf die Kugel aus dem Graben oder Gras. Während der Tour durften die landestypischen „Roten“ und „Klaren“ nicht fehlen. Während des 4-stündigen Turniers kam ein massives Gewitter auf. Zum Glück war ganz in der Nähe ein Unterstand und so konnten wir das 30-minütige Gewitter mit Bier und Gesang gut überstehen. Einigen Fahrradfahrern, die ebenfalls Unterschlupf gesucht hatten, gefielen unsere Lieder. Wir alle hatten viel Spaß bei der Sache und fanden uns dann am Schluss der Bossel Runde wieder am Startpunkt „Piesers Gasthaus“ ein. Nebenbei bemerkt waren die Bässe am Ende die glücklichen Sieger.
Danach war der nächste sportliche Wettbewerb angesagt, das Armbrustschiessen. Ziel war es, den aufgehängten Apfel zu „Fall“ zu bringen. Sieger wurde unser 1. Tenor Klaus Reif, d.h. bei ihm fiel der Apfel wortwörtlich „vom Stamm“. Nach diesen sportlichen Aktivitäten waren alle hungrig. Bevor aber der Grill angeworfen wurde, saßen viele Sänger draußen auf den überdachten Bänken und sangen beim leckeren Gerstensaft „Kölsche Lieder“. Danach wurden der Grill und das Buffet eröffnet, und alle saßen in gemeinsamer Runde und genossen das leckere Essen. Bei dieser Gelegenheit wurde unser Schützenkönig Klaus Reif geehrt. Er bekam unter dem Beifall aller Urkunde und Orden überreicht und versprach, demnächst eine Runde zu geben.
Am Abend ging die Fahrt dann zurück ins Hotel Münnich. Dort klang dann der erste Tag unserer Chorreise im Garten des Hotels, bei angeregten Gesprächen, einigen Liedern und kalten Getränken aus.
Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück und dem Auschecken aus dem Hotel mit dem Bus in die Innenstadt von Münster.
Wir trafen uns mit der Stadtführerin am historischen Rathaus und lauschten den Erklärungen über die Verhandlungen zum „Westfälischen Frieden“ und der Geschichte vom „Wiedertäufer“. Sie berichtete von reichen Kaufleuten und schmutzigen Gassen, vom regen Markttreiben und bischöflicher Macht, vom „Gruetbier“ und weltlicher Gerichtsbarkeit. Wir sahen den St. Paulus Dom, die Lambertikirche und hörten von der Entstehung Münsters.
Wir sahen die aus dem Fernsehen bekannte Buchhandlung der Sendung Wilsberg und hörten auch vom „Tatort Münster“ der hier in Münster mit Prof. Börne und Kommissar Thiel, gedreht wird. Um 10 Uhr stieß dann zur Freude und Überraschung aller, unser Chorleiter Maurizio Quaremba mit seiner Frau zu unserer Reisegruppe. Zum Mittagessen kehrten wir in das bekannte Restaurant „Kleiner Kiepenkerl“, der guten Stube Münsters, ein. Dieses bekannte und beliebte Restaurant ist mehr als 300 Jahre alt und die Gerichte waren alle auf hohem „westfälischen Niveau“, soll heißen, schmeckten hervorragend.
Nachdem wir uns gestärkt hatten ging es zum Dom. Nach einer kurzen Besichtigung sammelten sich die Sänger dann um geistliche Lieder vorzutragen. Unter dem Dirigat unseres Vorsitzenden Jürgen Trautner sangen wir dann die Lieder: „Das Morgenrot“ von H.Pracht ; „Sanctus“ von Silcher und „Oh Herr gib Frieden“, von Bortnianski. Die Resonanz im Dom war überwältigend, die Räuber gaben eine ausgezeichnete Visitenkarte ab. Die Zuhörer waren begeistert und wir auch.
Nach dem Auftritt gingen wir zusammen mit unserer Stadtführerin weiter zum historischen Rathaus am Prinzipalmarkt. Dort bewunderten wir den „historischen Friedenssaal, vor 350 Jahren noch „Ratsaal“, genannt. 2015 wurde das Rathaus mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Damit würdigte die Europäische Kommission die Schlüsselrolle der Stadt Münster, als Stätte des „Westfälischen Frieden“ für das vereinte Europa.
Am Nachmittag verabschiedeten wir uns dann von unserer Stadtführerin und fuhren wieder Richtung Gummersbach. Unterwegs wurde noch eine Kaffeepause im Hof Sümmermann in Fröndenberg eingelegt. Dort gab es neben Kaffee leckeren hausgemachten Kuchen, und wir bestaunten in der Borowski-Galerie tolle Glasexponate.
Gegen 19 Uhr kamen wir müde und zufrieden von einem schönen 2 - tägigen Sängerausflug in Gummersbach wieder an. Für die hervorragende Planung und Organisation der Reise, danken die Sänger Harald Stein und Hans-Josef Klee herzlich.
A.N. 26.08.2019
Am Samstag, den 27. Oktober 2018, trafen sich die Mitglieder des Freundeskreises der Räuber und die 18 mitreisenden Räuber mit ihren Partnerinnen, noch etwas müde, aber gut gelaunt, um 6:30 Uhr in Gummersbach. Bei kühlem Wetter ging die Reise mit ca. 100 Personen in 2 Bussen los. Zielrichtung war zunächst der Flughafen Frankfurt a. Main.
Da die Reisegesellschaft am frühen Morgen hungrig war, wurde nach gut 1 ½ Std. Fahrt zunächst der Rastplatz Wetterau, angefahren. Fleißige Hände hatten leckere Brote und Kaffee vorbereitet.
Dann ging es weiter Richtung Frankfurt. Im Flughafenbereich angekommen standen 2 Busse des Flughafens für die große 2-stündige XXL Flughafen-Rundfahrt bereit.
Beim Gang durch die Sicherheitskontrollen kam dann tatsächlich so etwas wie Urlaubsfeeling auf. Diese Kontrollen waren so intensiv, dass man dachte, wir könnten jetzt auch direkt in den Flieger Richtung New York oder in Richtung Südsee einsteigen und losfliegen.
Nachdem die aufwendigen Sicherheitsüberprüfungen überstanden waren, ging es mit beiden Bussen zur Fahrt über das 25 Quadratkilometer große Flughafen-Gelände. Die Führer waren mit hohem Fachwissen und Humor ausgestattet und ließen uns auf kurzweilige Weise daran teilhaben.
Die Reise führte uns dann u.a. am Feuerwehr Trainingszentrum und an 2 Feuerwachen, vorbei. Ständig sahen wir startendende und landende Flugzeuge und wurden genau informiert, um welchen Typ es sich handelte, wie viele Passagiere in die Maschine passten und woher oder wohin die Maschine kam oder flog. Staunend erfuhren wir, dass täglich ca. 1.300 Flugzeuge starten und landen.
Wir kamen an riesigen Treibstofflagern vorbei, an tankenden Flugzeugen, ein- und aussteigenden Passagieren und an vielen Hangars. An der riesigen Baustelle des neuen Terminals 3 wurde ein kurzer Stopp gemacht, und wir bekamen eine Ahnung, welche Dimensionen so ein Großflughafen mit seinen mehr als 64 Millionen Passagieren pro Jahr und seinen 81.000 Beschäftigten hat. Frankfurt am Main ist derzeit der viertgrößte Flughafen Europas. Am Ende der Tour war allen klar, dass wir wahrscheinlich nur die Spitze eines Eisberges gesehen haben. Die Besichtigungsfahrt war auf jeden Fall sehr interessant und kurzweilig.
Nun ging es gut gelaunt zurück in unsere Busse und die Fahrt ging in Richtung Idstein.
Dort angekommen hatten alle ca. 1 Stunde Zeit zur freien Verfügung, u.a. auch um sich zu stärken.
Die Stadt Idstein hat ca. 28.000 Einwohner und ist im Stadtkern durch seine historischen Fachwerkbauten mehr als beeindruckend.
Die Sänger trafen sich dann trafen um 14.00 Uhr in der Unionskirche im Zentrum zum kurzen Ansingen. Die Mitglieder des Freundeskreises und die Frauen der Räuber nahmen in der Zwischenzeit die Gelegenheit wahr, an einer Stadtführung teilzunehmen.
Nach der Stadtführung trafen sich die Sänger und die Teilnehmer der Stadtführung in der Unionskirche. Es handelt sich um eine evangelische Kirche, die ihren Namen nach der 1817 in Idstein verhandelten und beschlossenen Union zwischen den Lutheranern und den Reformierten, erhielt.
Sie wurde im Laufe von Jahrhunderten vom romanischen Gründungsbau zu einer gotischen Kirche verändert. Im 17.Jahrhundet erhielt sie 38 Wand- und Deckengemälde mit Szenen aus dem neuen Testament. Diese wurden von der sogenannten Rubensschule gestaltet, d.h. auf jedem der Bilder ist eine Person zu sehen, die auch auf Original-Rubensbildern zu sehen ist.
Um ca. 16.00 Uhr begann der das kleine Kirchenkonzert unseres Chores.
Unser Vorsitzender und Vizechorleiter Jürgen Trautner dirigierte den Chor hervorragend, und die Resonanz in der großen Kirche war ein Erlebnis. Es war ein gelungenes a cappella-Konzert, bei dem alle Liedvorträge, zur Freude der mitgereisten Räuberfamilie, bestens vorgetragen wurden. Ein großer Schlussapplaus beendete das Konzert.
Unter anderen trugen die Sänger folgende Lieder vor: Popule meus v. Palästrina, Abendruhe v. Mozart; Harre meiner Seele v. Gus Anton; Heilig, heilig v. Schubert; Dir Herr, singen wir v. Koester u.a.
Zufrieden stieg die Reisegesellschaft dann in die Busse um nach Limburg zu fahren. Der Dom war das Ziel. Dort wollten die Räuber auch eine chorische Visitenkarte hinterlassen.
Der Limburger Dom, nach seinem Schutzpatron St. Georg auch Georgsdom genannt, ist die Kathedralkirche des Bistums Limburg und thront oberhalb der Altstadt neben der Burg Limburg. Die hohe Lage auf dem Kalkfelsen oberhalb der Lahn sorgt dafür, dass der Dom weithin sichtbar ist. Es handelt sich um eine dreischiffige Basilika mit sieben Türmen, mehr als jede andere Kirche in Deutschland hat.
Angekommen in Limburg, beeilten wir uns aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, die steilen Altstadt-Straßen zum Dom zu erklimmen.
Gegen 18 Uhr hatten wir es geschafft und die Sänger versammelten sich vor dem Altar. Jürgen Trautner als unser heutiger Chorleiter, dirigierte die beiden Lieder:
„O Herr, gib Frieden“ und „Sanctus“ von Silcher, a cappella.
Der Chor begeisterte die Zuhörer mit beiden Werken. Danach gingen alle über den Kirchplatz um noch einen Blick auf das teure Bauwerk von Bischof Tebartz van Elst zu bestaunen (2008 bis 2014).
Mit hungrigem Magen ging es dann zum Gasthof „Zum Schlößje“. Dort hatte man bereits alles perfekt vorbereitet und wir wurden in kurzer Zeit hervorragend bedient. Alle waren mit verschieden Speisen und einem leckeren Tropfen bestens zufrieden.
Bevor die Räuber dann ihre Noten für einen abschließenden Liedvortrag zur Hand nahmen, ergriff der Räuber-Vorsitzende Jürgen Trautner das Wort und sprach Gruß- und Dankesworte in Richtung des Freundeskreises aus. Besonders bedankte er sich beim Vorsitzenden des Freundeskreises, Helmut Steickmann, und bei Hans-Herbert Kraus für die Organisation der Reise und für ihre Mühen. Der Vorsitzende informierte auch über die derzeitige Situation des Chores und die anstehenden Veränderungen.
Gegen 20.30 Uhr verließen wir gut gesättigt und zufrieden die Gaststätte und fuhren mit den Bussen wieder gen Gummersbach.
Alle waren sehr zufrieden und die Frage tauchte auf, wann wir die nächste Fahrt machen!!!
Bericht: Andreas Noll